Lebensmittel landen in Deutschland tonnenweise auf dem Müll

Lebensmittelverschwendung Statistik

In Deutschland landen Nahrungsmittel tonnenweise auf dem Müll – und das, obwohl sie noch gut verzehrbar sind. Jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot werden weggeschmissen, noch bevor sie überhaupt in das Verkaufsregal gelangt sind. Insgesamt entspricht das etwa 500.000 Lastwagen-Ladungen im Jahr! Bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland weggeschmissen. Alleine die Supermärkte sortieren alles noch nicht verkaufte aus, wenn eine neue Lieferung Obst und Gemüse eintrifft. Verbraucher schmeißen alle Produkte weg, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, ohne zu prüfen, ob es noch genießbar ist.

Haltbarkeitsdatum ofz zu kurz bemessen

Doch Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen deshalb noch nicht gleich in die Tonne, stellt Doris Gräfe von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen richtig. Normalerweise seien die Nahrungsmittel „noch einige Tage länger“ als auf der Verpackung als Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sei genießbar. Produkte mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum von Monaten oder Jahren seien „oft sogar noch mehrere Wochen“ nach Ablaufsdatum genießbar. „Verbraucher sollten sich auf ihre eigene Nase verlassen“, empfiehlt sie.

Nahrungsmittel mit sehr langer Haltbarkeit

Es gibt auch Lebensmittel, die bei richtiger Lagerung uneingeschränkt haltbar sind, wie zum Beispiel Zucker und Salz. Diese Produkte werden deshalb auch ohne Mindesthaltbarkeitsdatum verkauft, erklärt Christiane Manthey, die die Abteilung Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg leitet. „Trockene Lebensmittel, zum Beispiel Getreideprodukte, verderben nicht so schnell wie solche mit hohem Wasser- und/oder Eiweißgehalt“. Fetthaltige Nahrungsmittel – wie Nüsse – „können ranzig werden und verändern sich dann erkennbar im Geschmack“, erklärt sie Verbraucher auf. Um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, empfehlen die Ernährungsexperten den Konsumenten, das Mindesthaltbarkeitsdatum als eine Orientierungshilfe zu betrachten und sich wieder häufiger auf den eigenen Geruchs- und Geschmackssinn zu verlassen.

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