Was hilft gegen Mücken im Haus und Garten?

Schwimmen im Badesee, lange Spaziergänge am Fluss, ein Glas kühlen Wein auf der abendlichen Terrasse – das ist der Sommer. Doch leider können nicht alle Menschen diese Aktivitäten unbeschwert genießen. Besonders in feuchten und wasserreichen Gebieten gibt es viele Mücken. Und die können im Sommer zu einer richtigen Plage werden. Gartenbesitzer, die einen Teich haben können ein trauriges Lied davon singen: Kaum ein Abend, an dem die lautlosen Stecher nicht wieder zugeschlagen haben.

Mückenstiche vermeiden

Mücken nimmt man meistens erst dann wahr, wenn sie schon gestochen haben und die Stiche zu jucken und brennen beginnen. Das Jucken wird durch den Speichel der Mücken verursacht. Diesen spritzen die Insekten während ihrer Blutmahlzeit in die Stichwunde, um die Blutgerinnung zu hemmen. Unser Körper erkennt den Speichel als Fremdstoff und startet eine Abwehrreaktion: Es werden Botenstoffe freigesetzt, welche die Abwehrzellen anlocken. Das führt zu Juckreiz, Brennen und Schwellungen und kann schlimmstenfalls sogar mit einer Entzündung enden.

Die richtige Kleidung gegen Mücken

Doch eine von Mückenstichquaddeln übersäte Haut muss nicht sein: Die einfachste Lösung ist, zu langärmeliger Kleidung zu greifen. Luftige Sommerstoffe wie kühle Baumwolle oder Leinen verhindern, dass man schwitzt. Zudem bietet diese Kleidung gleichzeitig auch Schutz vor der sengenden Sommersonne. Dr. Nikolaus Frühwein, Allgemeinarzt und Tropenmediziner aus München rät Kleidungsstücke zu tragen, die die empfindlichen dünnen Hautstellen über den Gelenken abdecken. Besonders feste, helle und weite Kleidung, die dicht abschließe, sei geeignet, denn Mücken könnten durch weiche Stoffe hindurchstechen und würden von dunklen Farben angezogen, erklärt Frühwein, der auch Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen ist.

Repellentien (Cremes und Lotionen)

Zusätzlich können Betroffene zu Cremes und Lotionen greifen, die Mücken fernhalten sollen. Diese so genannten „Repellentien“ werden auf die Haut aufgetragen. Sie sind in Apotheken erhältlich. Doch leider halten nicht alle von ihnen das, was sie versprechen wie ein Test der Stiftung Warentest an mitteleuropäischen und tropischen Mücken gezeigt hat. Laut den Testergebnissen wirken nur die Mittel, die die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin beinhalten.

Bei diesen Mitteln ist allerdings Vorsicht geboten, denn DEET und Icaridin können Augen und Schleimhäute reizen. Produkte mit Diethyltoluamid (DEET) dürfen auch auf keinen Fall bei einer Schwangerschaft eingesetzt werden, warnen die Tester. Zudem sind hochkonzentrierte Mückenabwehrmitteln mit diesen Inhaltsstoffen erst für Kinder ab zehn Jahren geeignet!

Ungefährlicher dagegen sind duftende ätherische Öle mit Lavendel, Nelken oder Zeder.

Vitamin B Tabletten

„Meiner Erfahrung nach ist ein Mückenschutz auch über Vitamin-B-Tabletten möglich“, berichtet Frühwein. Schon 100 bis 200 Milligramm Vitamin B1 am Tag würden genügen. Die Wirkung der Vitamin B1-Tabletten trete schon nach drei Tagen ein. „Injektionen sind nur sinnvoll, wenn eine Resorptionsstörung vorliegt, also der Körper das Vitamin aus dem Darm nicht ausreichend aufnehmen kann. Das kommt allerdings nur sehr selten vor.“ Vitamin-B-Tabletten können den ganzen Sommer hindurch eingenommen werden, denn es besteht keine Gefahr der Überdosierung.

Mesotherapie

Eine neue alternative Methode der Mückenabwehr ist die Mesotherapie. Bei ihr wird eine Vitamin-B1-Lösung zusammen mit einer lokalen Betäubung in die Haut von Armen, Beinen und Nacken gespritzt. Damit eine sachgerechte Durchführung gewährleistet wird, dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker eine Mesotherapie durchführen. Wer vor diesen neuen Methode noch zurückschreckt, für den hat Dr. Frühwein noch einen kleinen Tipp: „Außerdem locken stark zuckerhaltige Getränke die Stechmücken ganz besonders an“, verrät der Tropenmediziner. „Wer auf solche Getränke verzichtet, senkt das Risiko für Mückenstiche.“

Abends duschen

Ein nächtlicher Kampf mit Mücken muss nicht sein: Wer sich vor nächtlichen Mückenstichen schützen möchte, der sollte nicht morgens nach dem Aufstehen, sondern abends vor dem Zubettgehen unter die Dusche springen. Die Mückenweibchen werden nämlich von den Duftstoffen und dem Geruch der Milch- und Fettsäuren der menschlichen Haut angelockt. Wer seinen Hautgeruch abends mit einem gutriechenden Duschgel „verfälscht“, der bekommt auch keinen – oder zumindest weniger – Besuch hungriger Mücken.

Weitere Tipps

Spezielle Duftlampen oder Elektroverdampfer, wie sie im Handel oft gegen Mücken angeboten werden helfen in der Regel leider nur wenig. Mückenschutzgitter vor dem Fenster sehen von außen zwar unschön aus, verhindern aber, dass sich die kleinen Plagegeister in die Innenräume verirren. Um Mücken von seinem Haus oder seiner Wohnung fernzuhalten, sollten Wasserläufe, Gartenteiche und Wassertonnen, die klassische Brutreviere der Mücken sind möglichst weit vom Gebäude oder zumindest von den Fenstern und Türen entfernt sein.

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